Reichweitenstarke Blogs und das ActivityPub Plugin für Wordpress
Ich habe einen interessanten Beitrag von Elena Rossini gelesen, in dem sie kurz beschreibt, was ihr öfter im Zusammenhang mit WordPress und dem ActivityPub-Plugin passiert ist.
DDoS nach dem Posten eines Beitrags
Immer wenn sie einen föderierenden Blogbeitrag gesendet hat, prasselten Tausende Anfragen pro Minute auf ihr Blog ein und nahmen es offline. Das kann auch passieren, wenn jemand aus dem Fediverse auf einen solchen Beitrag antwortet.
Genau das konnte ich einige Male bei Blogs beobachten, die das ActivityPlugin verwenden. Plötzlich war ein Blog kurz offline und zeigte nur noch Scriptcode an, weil gerade ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde. Einige Minuten später lief dann alles wieder wie gewohnt.
Das ist kein Problem des Plugins oder von WordPress.
Weder WordPress noch das Plugin sind dafür verantwortlich. Das Problem liegt offensichtlich an der Hostingumgebung, in der ein Blog läuft. Ich würde vermuten, dass ein sehr großer Teil der WordPress-Blogs auf einfachem Webspace gehostet werden. Hier teilen sich viele Websites einen Webserver. Daher gibt es auch stärkere Restriktionen und keine zugesicherten Ressourcen in Bezug auf CPU-Kerne und RAM, wie das bei einem VPS der Fall ist. Zudem sollte sichergestellt sein, dass kleinere Webpräsenzen nicht beeinträchtigt werden, wenn sich auf dem Server mehrere stark frequentierte Websites befinden.
Wenn auf ein über Webspace gehostetes Blog Tausende Anfragen pro Minute eindreschen, geht möglicherweise der PHP-Interpreter in die Knie, da die Ressourcen nicht ausreichen, um das zu verarbeiten. Das würde auch erklären, warum dann plötzlich nur noch Scriptcode ausgegeben wird, wie ich es schon öfter beobachtet habe.
Abhilfe kann hier eines der zahlreichen Cache-Plugins für WordPress schaffen. Die Installation eines solchen Plugins ist übrigens auch ohne ActivityPub zu empfehlen. Ob das bei reichweitenstarken Blogs mit vielen Followern aus dem Fediverse ausreichen wird, kann ich allerdings nicht beurteilen. Besser wäre etwas wie Redis oder Varnish. Nur um das zu betreiben, braucht man Root-Rechte, die man bei Webspace nicht hat.
Reicht Webspace bald nicht mehr aus?
Dafür, dass viele WordPress-Blogs auf Webspace laufen, gibt es einen guten Grund. Nicht jeder möchte oder kann einen eigenen Server betreiben. Der große Vorteil von WordPress ist, dass es auf jedem Webspace läuft, einfach zu installieren ist und der Hoster sich um den Server kümmert. Wenn man sein Blog jedoch an das Fediverse anbinden möchte, kann es durchaus sein, dass einfacher Webspace irgendwann nicht mehr ausreicht. Es wäre daher zu begrüßen, wenn Webhoster spezielle Pakete im Angebot hätten, die für solche Zwecke ausgelegt sind. Denn das Fediverse wird auf lange Sicht eine immer größere Rolle spielen.
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