Blogsysteme jenseits von WordPress

Das ist ein Beitrag im Rahmen der Blogwochen 2025. Und wie man sieht, ist das hier kein WordPress-Blog.

WordPress ist Bloggen und Bloggen ist WordPress. Es ist das mit Abstand am häufigsten eingesetzte System, um Inhalte im Internet zu veröffentlichen. Bloggen wird irgendwie immer mit WordPress assoziiert, obwohl beide Dinge gar nicht zwingend zusammenhängen. Schon weit bevor die Blogsoftware das Licht der Welt erblickte, gab es Menschen, die einfache HTML-Seiten ins Internet stellten und über ihr Leben berichteten. Als WordPress auf der Bildfläche erschien, war das fast wie eine kleine Revolution. Plötzlich gab es ein System, mit dem es sehr leicht wurde, Text im Internet zu veröffentlichen. Damals war WordPress auch noch eine reine Blogsoftware und kein CMS wie heute.

Es gibt wirklich viele Alternativen zu WordPress

Alle Alternativen hier aufzulisten, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Aber es gibt eine tolle Seite, die sich mit den unterschiedlichen Systemen beschäftigt.

Ich habe schon sehr viele Systeme zum Bloggen genutzt. Von dynamischen bis hin zu statischen wie Grav, Publii, Hugo, Jekyll, Kirby usw.

Unabhängig davon, ob statisch oder dynamisch, haben mir Publii, Kirby und Ghost am besten gefallen. Trotzdem blogge ich hier gerade mit WriteFreely.

Es ist eben nicht alles so einfach

WordPress hat den großen Vorteil, dass damit im Prinzip alles möglich ist. Das Plug-in-System vereinfacht vieles. Zudem läuft WordPress auf jedem Webspace. Das ist zwar bei vielen statischen Systemen auch der Fall, jedoch nicht bei allen. Dieses hier lässt sich beispielsweise nicht auf Webspace installieren. Auch sind die meisten nicht einfach über Plug-ins erweiterbar. Bei Ghost funktioniert das beispielsweise nur über Code-Injections in Form von JavaScript-Code und bei WriteFreely geht das nur begrenzt. Bei Publii lassen sich Plug-ins einbinden, aber nicht ganz so komfortabel wie bei WordPress.

Alles eine Frage der eigenen Präferenz

Ich betreibe zwar auch ein WordPress-Blog, fühle mich dort aber nicht mehr so richtig zu Hause. Ich möchte einfach nur ab und zu Texte im Internet veröffentlichen, ohne mich mit Dingen wie Gutenberg, dem Texteditor oder Plugins aufzuhalten. Es nervt mich schon, wenn ich mich nach automatischen Updates immer wieder neu einloggen muss, um etwas schreiben zu können. Deshalb finde ich es sehr praktisch, meine Texte direkt beim Schreiben auf einer leeren Seite mit Markdown und HTML zu formatieren, ohne dabei einen Volltexteditor verwenden zu müssen.

Auf der anderen Seite lässt sich WordPress viel einfacher in das IndieWeb integrieren, da es dafür natürlich Plugins gibt. Und eine Kommentarfunktion ist ja schon von Haus aus vorhanden. Das ist hier überhaupt nicht der Fall, aber WriteFreely spricht von Grund auf ActivityPub und ist ohne Plugin Teil des Fediverse, was mir wichtig ist.

Warum überhaupt Alternativen?

Dafür kann es viele Gründe geben. Vielleicht benötigt man die gesamte WordPress-Basis gar nicht, weil man eher minimalistisch bloggen möchte. Vielleicht möchte man auch einfach ein System, das sich gar nicht erst erweitern lässt. Jedes Plug-in birgt auch ein gewisses Sicherheitsrisiko, ebenso wie Templates. Und ich behaupte einfach mal, dass es jedem WordPress-Nutzer immer mal wieder in den Fingern juckt, das eine oder andere Plug-in auszuprobieren. Und ich finde es immer wieder spannend, das sehr viele Blogs Plugins einsetzen, die seit mehreren Jahren gar kein Update mehr erfahren haben. Das mag vielleicht lange Zeit gut funktionieren, kann aber auch gewaltig in die Hose gehen. Und das ist eben auch das Problem solcher Systeme. Selbst erfahren sie regelmäßig Updates und sind sehr stabil, aber dann reißt im schlimmsten Fall ein installiertes Plugin die ganze Hütte nieder. Das ist bei den meisten statischen System nicht der Fall.

Auch ohne WordPress kann man prima bloggen, aber das erfordert häufig sehr viel mehr Einarbeitungszeit. Außerdem ist man näher am System dran. Wer einfach nur eine Plattform braucht, über die sich Texte recht einfach veröffentlichen lassen, für den ist WordPress sicherlich immer noch die erste Wahl – auch wenn statische Systeme an vielen Stellen Vorteile haben.

Hier gibt es alle Infos zu den Blogwochen. Die gesammelten Beiträge finden sich einer Linkliste.


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